Geschichte 1990 - 1996 - 28. 5. 1991

Beitragsseiten

28. 5. 1991: Eine 50-köpfige Delegation aus dem Bezirk Waidhofen/Th., angeführt von LAbg. Anton Koczur, überreicht im NÖ-Landhaus die 14.000 Unterschriften an LH Siegfried Ludwig und LH-Stv. Erwin Pröll. Beide geben ihre Zusicherung, dieses Projekt mitzufinanzieren.

Anschließend symbolische Übergabe der Unterschriften an GD der ÖBB Dr. Heinrich Übleis. Der Generaldirektor verlas die ihm vorgelegte negative Stellungnahme der ÖBB zu diesem Projekt.

28. 5. 1991: Nach der Unterschriftenübergabe hatte ich noch eine Besprechung mit den Nebenbahnbearbeitern der Bundesbahndirektion Wien und der Generaldirektion der ÖBB. Beide sagten ihre Teilnahme an der 1. Kommissions-tagung zur Reaktivierung des Eisenbahnüberganges Fratres – Slavonice zu.

26. 6. 1991: 29 Teilnehmer bei der 1. Handlung dieser Kommission. Vertreter des tschech. Verkehrsministeriums, der CD, ÖBB, Bürgermeister beidseits der Grenze, durch deren Gemeindegebiet die Bahnlinie verläuft, österr. und tschech. Politiker konnte der Vorsitzende LAbg. Anton Koczur begrüssen.

Der Betriebsdirektor der CD machte der ÖBB ein interessantes Anbot: die CD würde um 12,2 Mio Kronen die Betriebsbereitschaft von Staatsgrenze bis Waldkirchen herstellen. Für die Kosten auf tschech.. Seite übernahm der Bez.Hauptmann von Iglau die Gewährleistung.

17. 7. 1991: Besprechung mit DI Vancura, Leiter des Institutes für Verkehrsentwicklung in Prag. Er erstellte in der Folge die 1. Gesamtstudie über die beabsichtigte Reaktivierung der Strecke Kostelec – Slavonice –Waidhofen/Th.

16. 9. 1991: Besuch bei der Gleisbaufirma Swietelsky in Wien. Auf mein Ersuchen, erstellte die Firma einen Kostenvoranschlag für die erforderlichen Arbeiten von Waldkirchen bis Staatsgrenze.

16. 9.  1991: Informationsgespräch mit DI Walter Brenner, Kabinettschef von BM Streicher im Verkehrsministerium. Vereinbarung über die Teilnahme eines Ministerbeauftragten für die 2. Handlung der Kommission in Telc.

20. 9. 1991: Informationsgespräch mit BM Dr. Streicher während einer Dampfzugsonderfahrt von Gmünd nach Weitra.

22. 9. 1991: Beim Bürgermeistertreffen, im Rahmen des 2. Symposiums „Grenze und Nachbarschaft“ in Dacice,  hielt ich einen Vortrag über den Stand der Bemühungen zur Wiedereröffnung der Thayatalbahn und stellte das Modell eines künftigen Bahnbetriebes zwischen Waidhofen und Slavonice vor.

23. 10. 1991: Grenzüberschreitende Kommission für Reaktivierung des Eisenbahnüberganges Fratres – Slavonice  - 2. Handlung. Telc – 33 Teilnehmer. Die tschech. Delegation präsentierte einen Beschluß, wonach sie den grenzüberschreitenden Eisenbahnbetrieb bis Waidhofen/Thaya aufnehmen könnten. Der Bezirkshauptmann von Iglau erklärte, die Finanzierung auf tschech. Seite für gesichert.

Der Nebenbahnbeauftragte der ÖBB erklärte umständlich, dass die ÖBB diesen Übergang eigentlich nicht will.

Abschließend die Bitte an die tschech. Regierungsverterter, eine offizielle Note an das BM f. öffentliche Wirtschaft u. Verkehr und an die ÖBB zu richten, um die Verhandlungen in Gang zu bringen.

29. 11. 1991: Besprechung mit tschechischen Vertretern der Interessens-gemeinschaft in Telc. Man ist bereit Österreich für die Reaktivierung der Thayatalbahn finanziell „unter die Arme“ zu greifen! 

ES SIND 2 MONATE VERGANGEN – KEINE SPUR EINER REAKTION! ÖBB UND VERKEHRSMINISTERIUM LASSEN ALLE TERMINE VERSTREICHEN – ANSCHEINEND WILL MAN DAS PROBLEM TOTSCHWEIGEN. ES GILT EINEN NEUEN ANLAUF ZU NEHMEN! 

1. 3. 1992: 2. Antrag auf Wiederinbetriebnahme des Eisenbahngrenzüberganges Fratres – Slavonice an BM Dr. Rudolf Streicher, LH Siegfried Ludwig, LH-Stv. Erwin Pröll und Ernst Höger sowie an GD Heinrich Übleis.

Reaktionen: LH Siegfried Luwig teilt bereits 7 Tage später mit, dass die Reaktivierung dieser Eisenbahnlinie künftig mit Priorität 1 im NÖ-Gesamtverkehrskonzept gereiht sein wird. LH-Stv. Pröll verspricht auf eine Lösung zu drängen.

Die Antwort des Verkehrsministers kommt über die Bundesbahndirektion Wien. Der Direktor der BBDION Wien, DI Polzer, ein vehementer Gegner unserer Reaktivierungsbemühungen, bringt seine Abneigung durch negative Übertreibungen deutlich zum Ausdruck, kann aber die positiven Bestrebungen des Landes nicht unter den Tisch kehren und macht daher den Vorschlag, das Land NÖ soll den Abschnitt Waldkirchen – Fratres – Slavonice übernehmen und eine Regionalgesellschaft gründen (er war wahrscheinlich der Meinung, damit eine unüberwindliche Hürde aufgebaut zu haben).

8. 6. 1992: Diesen Vorschlag unterbreitete ich LH-Stv. Erwin Pröll, ergänzt mit Durchführungsmöglichkeiten und künftiger Koordinierung mit tschechischen Stellen.